BERGISCHE BURGEN
UND SCHLÖSSER

von Ratingen bis Ruppichteroth

 

Haus Cromford

Nächste größere Stadt: Ratingen

Anfahrt über die Autobahn: A 3

Autobahnausfahrt: Ratingen-Ost/Wülfrath, westlich über Brachter Straße, Hornberger Straße, Bahnstraße, in Höhe der Kirche nach rechts in die Mülheimer Straße, nach ca. 700 m links in die Cromforder Allee.

Wandervorschlag: Zum Haus Obercromford und zum Blauen See.

Das Herrenhaus Cromford wurde von 1787 bis 1790 erbaut, es ist das ehemalige Wohnhaus und Kontor der Gründerfamilie Johann Gottfried Brügelmann, er lebte von 1750 bis 1802 und war Gründer der ältesten mechanischen Baumwoll-Spinnerei auf dem Kontinent. Er hatte zwei Söhne, einer der Söhne hat das Herrenhaus Cromford erhalten, der zweite ließ sich das Haus Obercromford bauen. Dahinter befindet sich das Industriedenkmal „Cromford“, eine ehemalige Spinnerei von 1783/84. Es war die erste reine Fabrik auf dem europäischen Kontinent, benannt nach dem englischen Vorbild in Cromford, Mittelengland (so gab Brügelmann seine Industrie-Spionage unumwunden zu!). Geplante Nutzung: Rheinisches Industriemuseum.

Haus Cromford
Haus zum Haus
Haus zum Haus

Haus zum Haus

Nächste größere Stadt: Ratingen

Anfahrt über die Autobahn: A 3, A 44

Autobahnausfahrt: Ratingen-Schwarzbach

Wandervorschlag: In den Burghof (mit Restaurant), rings um die Burg und nach Ratingen hinein.

Die Wasserburg „Haus zum Haus“ ist eine der schönsten Wasserburgen des Niederrheins, sie gilt als Kernzelle der Stadt Ratingen. Entstanden ist die erste Burg schon um das Jahr 1000. Sie wurde mehrfach umgebaut, auch unter den Rittern „zum Hause“. 1309 unterzeichneten Reinhard und Adolf de Dorno (vorn Haus) eine Kaisersweither Urkunde, 1374 ist ein zweiter Adolf van me Huys als Ritter nachgewiesen. Im Jahre 1557 gelangt die Burg durch Heirat an die Familie von der Horst, die wahrscheinlich die heutigen Gebäude bauen ließ, weil die Burg durch spanische Soldaten 1595 stark verwüstet wurde. 1685 werden die Freiherren von Zweiffel genannt, 1768 der Freiherr Friedrich von Bawyr zu Frankenberg. Seine Erben veräußerten den Rittersitz an Hofrat Hermann Joseph Stercken. 1783 erwirbt von ihm Ambrosius Reichsgraf zu Spee die Anlage. Im zweiten Weltkrieg wird die Burg schwer beschädigt. Doktor Maximilian Reichsgraf von Spee schenkte die Burg im Jahre 1972 der Stadt Ratingen. Architekt Diplomingenieur Bruno Lambarth übernahm sie 1973 und baute sie völlig aus. Besonders schön ist die Anlage zur Zeit der Roßkastanienblüte.

Haus Obercromford

Nächste größere Stadt: Ratingen

Anfahrt über die Autobahn: A 3

Autobahnausfahrt: Ratingen/Wülfrath, westlich über Brachter Straße, Hornberger Straße, Bahnstraße, in Höhe der Kirche nach rechts in die Mülheimer Straße, nach ca. 700 m rechts in die Straße „Zum Blauen See“.

Wandervorschlag: Mit Haus Cromford verbinden, Haus zum Haus ansehen.

Befragung einer Bewohnerin des Hauses Obercromford: Johann Gottlieb Brügelmann hatte zwei Söhne, einer der Söhne hat das Herrenhaus Cromford erhalten, der zweite ließ sich das Haus Obercromford bauen. Das unterhalb stehende große Backsteinhaus „Zum blauen See 21 – 37“ bewohnten die Bediensteten des Hauses Obercromford. In den seitlichen, niedrigen Gebäuden, befanden sich die Ställe und Remisen, es sind 6 Torbögen zu sehen (heute Reihen­Eigenheime ). Von Efeu überwuchert ist die alte Brücke mit zwei Gewölbe-Bögen zwischen den Cromford-Häusern.

Haus Obercromford
Ort und Türme Ratingen

Ort und Türme Ratingen

Nächste größere Stadt: Ratingen

Anfahrt über die Autobahn: A 3

Autobahnausfahrt: Ratingen/Wülfrath, westlich über Brachter Straße, Homberger Straße, Bahnstraße, in Höhe der Kirche versuchen zu parken.

Ein Rundgang durch die Stadt, die schon um 800 erwähnt wird, lohnt sich, es gibt vieles zu entdecken, hier einige Beispiele: Dicker Turm, auch Geschützturm genannt, erwähnt 1464, ehemals stärkster Verteidigungsturm, Mauerstärke ca. 3,50 Meter.

Kornsturm, mit anschließenden Mauern, 1464 erbaut, Teil eines Bollwerkes, mit goldener Kull, Mauerstärke bis 2 Meter.

Drinsenturrn, auch Schwerterturm genannt, erbaut 1479, Wehrgang vor 1439 angelegt.

Kirche, Kirchengründung durch Köln, romanische Basilika vor 1165, mit Osttürmen, Erbauung des Hauptturmes 1220 bis 1250. Umbau zur gotischen Hallenkirche 1275 bis 1300, Erweiterung mit Chor und Querschiff 1892 bis 1894.

Der „Daumenklemmer-Brunnen“ (Die Dumeklemmer). Als der heilige Suitbertus die Ratinger zum Christentum bekehren wollte, klemmten sie ihn mit dem Daumen in das Stadttor ein. Zur Strafe kommen seitdem die Ratinger mit einem platten Daumen zur Welt.
 
Im „Maatstövke“ (Gaststätte) Marktplatz lü, hängen 4 „nahrhafte“ Bilder hinter Glasscheiben, komponiert aus Nahrungsmitteln. Die Schichten liegen sauber getrennt übereinander, durch Wellenprofile entsteht der Eindruck geologischer Schichtungen.

Volkardey

Nächste größere Stadt: Ratingen

Anfahrt über die Autobahn: A 52

Autobahnausfahrt: Ratingen (West), südlich über Broichhofstraße bis zur Volkardeyer Straße, links ab, rechts dann die Volkardey.

Wandervorschlag: Die Volkardey liegt am Schwarzbach, östlich davon Erholungspark und „Grüner See“.

Die Volkardey steht in einem Gebiet, das schon seit rund 1000 Jahren wichtige Bauten enthält. An dieser Stelle stand schon um 1072 ein Königshof, der 1248 an die Grafen von Berg gelangte. Im Jahre 1352 schenkte die Gerresheimer Kanonisse Hedwig von Matter die Volkardey ihrem Stift. Um 1780 wurde der Bau durch ein neues Herrenhaus ersetzt, das allerdings nur bis 1854 Bestand hatte, weil es dem heutigen Herrenhaus Platz machen mußte.

Volkardey
Gut Hülchrath

Gut Hülchrath

Nächste größere Stadt: Ratingen-Lintorf

Anfahrt über die Autobahn: A 524

Autobahnausfahrt: Ratingen/Lintorf, nordöstlich über Winkelshäuschen, Im Hi.ilgrath, dann rechts parallel zur Autobahn ca. 400 m.

Gut Hülchrath liegt ziemlich einsam in der Nähe des betriebsreichen Breitscheider Autobahnkreuzes. Daten zu seiner Geschichte konnten leider nicht ermittelt werden.

Spieker-Pulverturm

Nächste größere Stadt: Remscheid

Anfahrt über die Autobahn: A 1

Autobahnausfahrt: Remscheid, westlich der B 229 ca.7 km folgen, nach einer sehr scharfen Rechtskurve rechts in die Morsbacher Straße, kurz vor der Morsbachtalstraße steht der sogenannte „Pulverturm“ in Morsbach 34.

Wandervorschlag: Unbedingt das bergische Stil haus mit Wappen rechts daneben ansehen!
Im Morsbachtal wandern. Das Remscheider Heimatmuseum mit dem Deutschen Werkzeugmuseum besuchen, prächtiges Haus!

Der sogenannte Pulverturm ist etwa in der Zeit von 1550 bis 1575 gebaut worden. Dem Typ nach ist er ein Wehrspeicher, im unteren Geschoß vermutet man hinter der Schieferverkleidung noch einige Schießschartenschlitze.

Spieker-Pulverturm
Burg Rosbach (Haus Hot)

Burg Rosbach
(Haus Hot)

Nächste größere Stadt: Rosbach bei Windeck

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Reichshof-Bergneustadt, südlich über B 256 bis Windeck-Rosbach (an der Sieg).

Haus Hof ist eine kleine Burganlage aus dem 15./16. Jahrhundert. Über die Geschichte von Haus Hof weiß man fast nichts, doch soll um 1572 ein Mauritz tzom Hove gelebt haben. An einem Deckenbalken soll die Zahl 157 7 zu lesen sein. Als späterer Besitzer wird Herr Drechsler Öttershagen genannt.

Haus Eulenbroich

Nächste größere Stadt: Rösrath

Anfahrt über die Autobahn: A 3

Autobahnausfahrt: Köln-Königsforst, nördlich ca. 400 m, dann südöstlich über die Rösrather/ Kölner Straße nach Rösrath. Durch die Stadt in Richtung Hoffnungsthal, kurz hinter der kath. Kirche rechts in die Straße „Zum Eulenbroicher Auel“.

Wandervorschlag: Um die Burg herum, nur werktags zu den Bürostunden geöffnet. Davor die Klostermühle (Restaurant). In das Städtchen gehen.

Zwischen 12 00 bis 1250 haben edelfreie Herren hier in Eulenbroich, was „dreiseitig von Sumpf umgebene Halbinsel“ bedeutet, ein erstes befestigtes Burghaus errichtet. Gründungsdaten und Namen der Erbauer sind unbekannt. Ab 1401 ist die Familie Stael von Holstein in Eulenbroich nachweisbar. Zwischen 1480 und 1500 ließ sie eine neue Burganlage errichten. Über 300 Jahre bleibt die Wasserburg im Besitz dieser Familie. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wird ein Neubau auf den mittelalterlichen Grundmauern begonnen und vom neuen Eigentümer, Johann Wernher Freiherr von Franken vom benachbarten Haus Venauen, vollendet. Sein Wappen befindet sich über dem Torbogen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kommt Eulenbroich in bürgerliche Hände. Melufacher Besitzerwechsel bringt auch verschiedene bauliche Veränderungen. Zu Beginn dieses Jahrhunderts wird der wasserumwehrte Landsitz zu einer großbürgerlichen Villa umgestaltet.Nachdem die Gemeinde Rösrath Haus und Park erworben hatte, wurde die Gesamtanlage 1982 bis 1984 vorbildlich wiederhergestellt. Im wesentlichen wird das Haus für kulturelle Veranstaltungen und für Repräsentationszwecke genutzt. Der Bürgermeister hat hier seinen Amtssitz, in seinem Züruner können sich heiratswillige Paare standesamtlich trauen lassen. Das Torhaus wurde dem Geschichtsverein der Gemeinde Rösrath übergeben, der dieses original aus dem 18. Jahrhundert erhaltene Gebäude 1982 restamierte.

Haus Eulenbroich
Haus Eulenbroich
Schloß Venauen

Schloß Venauen

Nächste größere Stadt: Rösrath

Anfahrt über die Autobahn: A 3

Autobahnausfahrt: Köln-Königsforst, nördlich ca. 400 m, dann südöstlich über die Rösrather Straße nach Rösrath. Durch die Stadt in Richtung Hoffnungsthal, 1,1 km hinter der Kath. Kirche rechts in die Straße Venauen.

Wandervorschlag: Zum Haus Eulenbroich.

Das Schloß Venauen ließ Peter von Bellinghausen 1555 bauen, seine Familie wohnte hier bis zur Mitte des
17. Jahrhunderts. Danach wechselten die Besitzer häufig, Johann von Belven und Johann Wernher von Franken werden genannt, ebenso Finawen, Freiherr von Linde und 1894 Felix Mayer. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden im Gelände des Schlosses zusätzliche Bauten errichtet, um für die Kinder der Belgischen Streitkräfte in Deutschland eine Unterkunft- und Ausbildungsstätte zu schaffen.
Das Gelände ist meist abgesperrt, Ansicht des Schlosses von der Straße aus möglich.

Burg Schönrath

Nächste größere Stadt: Rösrath-Lohmar 21

Anfahrt über die Autobahn: A 3

Autobahnausfahrt: Köln-Königsforst, nördlich ca. 400 m, dann südöstlich über die Rösrather Straße nach Rösrath. Wo die Hauptstraße die starke Linkskurve macht, rechts in die Sülztalstraße, nach ca. 900 m links in die Schönrather Straße.

Burg Schönrath wurde bereits im 13. Jalu·hundert als Wasserburg gebaut, für die Lage am Berg eigentlich ungewöhnlich. Die Herren von Schönrode waren die Besitzer, sie standen in Diensten der Grafen von Berg. Da männlicher Nachwuchs ausblieb, kam die Burg über die Töchter an eine Reihe bekannter Adelsfamilien, so die von Landsberg, von Nesselrode und von Quad. Im 15. Jahrhundert sind die von Plettenberg Eigentümer. Über eine der Töchter gelangte die Burg an die Familie von Heyden, ab 1563 sind sie alleinige Besitzer und nennen sich . die Herren von Schönrath und Bruch. 1695 kauft der Freiherr Ernst von Erlenkamp den freiadligen Rittersitz. Seine Tochter vermachte die Burg an Ferdinand Reichsgraf Schall von Bell. Danach wechselte die Anlage häufig den Besitzer, von 1855 bis 1925 war die Familie Scharrenbroch Eigentümer. Am 28.1.1928 wurde die Burg gesprengt, ihre Steine fanden als Straßenbaumaterial Verwendung. Heute ist nur noch eine romantische Ruine zu finden. Die stattliche Vorburg existiert noch, für kurze Zeit gehörte sie dem Porzellanfabrikanten Philipp Rosenthal, der sie an Bernhard Averdung verkaufte, dieser bewohnt sie mit seiner Familie.

Burg Schönrath
Burg Schönrath
Burg Schönrath
Burg Honrath

Burg Honrath

Nächste größere Stadt: Rösrath/Overath

Anfahrt über die Autobahn: A 3

Autobahnausfahrt: Köln-Königsforst, nördlich ca. 400 rn, dann südöstlich über die Rösrather Straße nach Rösrath. Wo die Hauptstraße die starke Linkskurve macht, rechts in die Sülztalstraße, nach
ca. 900 rn links in die Schönrather Straße, weiter nach Honrath, geradeaus über die Rösrather Straße zur Kirche.

Wandervorschlag: In der Nähe der Kirche parken, die Burg liegt unmittelbar hinter der Kirche
(am Türsturz die Hand Gottes).

Im Jahre 1117 gibt es erste urkundliche Hinweise auf die Burg Honrath. 1209 wird Graf Arnold von Hückeswagen als Besitzer genannt. Die Burg war mit der Kirche durch einen Bogengang verbunden. 1259 erwerben die Grafen von Sayn die Burg. Bereits 1363 verkaufen sie an die Grafen von Berg, die wiederum 1423 an das Düsseldorfer Koliegiatsstift weiter veräußern. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wird die heute noch bestehende Burg errichtet. Am Anfang des 18. Jahrhundert besitzen die Herren von Proff das Anwesen. Heute wird der Besitz landwirtschaftlich genutzt.

Haus Ohl

Nächste größere Stadt: Ründeroth

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Engelskirchen, nordöstlich nach Ründeroth.

Wandervorschlag: Haus Ohl liegt etwas versteckt auf dem linken Ufer der Agger, von der Kirche aus zu erreichen. Am Ufer der Agger steht ein alter Grubenwagen (Hund) zur Erinnerung an ein Bergwerk. Neben Haus Ohl eine beachtenswerte Haustüre.

Der Hof Ohl (bedeutet Aue) wird 1413 zum erstenmal urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert wird daraus „Haus Ohl“, ein Rittergut. Über seine Herren weiß man nichts genaues, aber die Wappen Wilich und Bernsau fand man in einem Wetterfähnchen. Ab 1552 werden eine Reihe Besitzer genannt: Junker Brambach, 1567 Aleff Brammich, 1574 Alleff Bramjch, 1582 Brarnjch zum mool und 1586 wieder Junker Brambach. 15 92 erwirbt es Dr. Reinhard Hymmen, sein Sohn verkauft Haus Oh! an Johann Schöler. Seine Tochter bringt das Haus in die Ehe mit Heinrich Dörken ein, deren Tochter heiratet einen Engelbert Dörrenberg, dessen Familie ab 1680 für Jahrhunderte Haus Ohl bewohnt (Stahlwerk Dörrenberg). Seit einigen Jahren ist das Haus im Besitz der Familie Lenzen.

Haus Ohl
Ruine Herrenbröl

Ruine Herrenbröl

Nächste größere Stadt: Ruppichteroth

Anfahrt über die Autobahn: A 560

Autobahnausfahrt: Hennef-Ost, nördlich Richtung Neunkirchen-Ruppichteroth, liegt am Waldbrölbach kurz hinter Burg Herrnstein.

Wandervorschlag: Mit Burg Herrnstein verbinden.

Die Burg Herrenbroel war seit dem 15 . Jahrhundert Hauptsitz der Familie von Scheidt, genannt Weschpfennig. Durch Heirat kamen am Ende des 17. Jahrhunde1ts die von Scharrenberg in den Besitz der Burg. Ihnen folgten Mitte des 18. Jahrhunderts die von Neukirch, genannt Nievenheim, und am Ende des 18. Jahrhunderts die von Martial. Ein Freiherr von Martial lebte noch vor einigen Jahrzehnten auf dem Grundstück. Von der Burg sind nur noch kümmerliche Reste vorhanden!