BERGISCHE BURGEN
UND SCHLÖSSER

von Odenthal bis Plettenberg

 

Burg Strauweiler

Nächste größere Stadt: Odenthal

Anfahrt über die Autobahn: A 1

Autobahnausfahrt: Burscheid, B 51 Richtung Köln, links ab nach Altenberg, Richtung Odenthal, nach ca. 2 km links.

Wandervorschlag: An der Dhünn entlang.

Im Jahre 1150 wird ein Heimich von Udindar urkundlich mit einem Hof Strauweiler in Zusammenhang gebracht. Die Ritter von Odenthal werden als ursprüngliche Besitzer der Burg genannt. 1390 erhält Wilhelm von Quad das Anwesen. 1416 wurde die Burg von Kölnern zerstört und kam um 1440 an Johann von Quad, dann in der zweiten Hälfte des
15. Jahrhunderts in den Besitz der Familie von Hall zu Ophoven. Im 15. Jh. wurde die Burg wieder aufgebaut. 1615 heiratet Maria-Catharina von Hall den Freiheim Johann Adolf von Wolff, genannt Metternich, der 1618 mit der Burg belehnt wurde, 1656 läßt er die Burg Strauweiler ausbauen. 1862 wird sie durch eine Reihe Anbauten ergänzt. Die Burg kam im 20.Jalufamdert in den Besitz des Prinzen Karl­Heinrich zu Sayn-Wittgenstein, er ist verheiratet mit der Prinzessin Monika, eine geborene Wolff-Metternich, welche die Burg mit in die Ehe brachte.
1954 – 56 wurde die Burg renoviert, sie ist heute noch in Familienbesitz.

Burg Strauweiler
Schloß Osenau

Schloß Osenau

Nächste größere Stadt: Odenthal

Anfahrt über die Autobahn: A 1

Autobahnausfahrt: Burscheid, B 51 Richtung Köln, links ab nach Altenberg, Odenthal, über L 101 Richtung Schlebusch, wenige hundert Meter hinter Odenthal liegt rechts Osenau.

Wandervorschlag: Über Anglerpfade am linken Ufer der Dhünn entlang (Start an der Straße nach
Unterbech) bis Odenthal, am rechten Ufer der Dhünn entlang bis zur Straße „An der Dhi.inn“, nördlich zur L 101, diese überqueren und links ab nach Osenau. Im Ortsteil Osenau sind viele schöne alte und neue Häuser anzusehen.

Ein Haus Osenau war schon im 18. Jahrhundert bekannt, die Familie Frizen kam um 1750 dorthin, um 1806 ernannte die damalige französische Regierung Johann Frizen zum Maire der Munizipalität Odenthal, d. h. zum Bürgermeister. In Haus Osenau wurde ein Standesamt eingerichtet. Als Bürgermeister folgten Peter Josef Frizen und Hubert Drecker. Anfang 1893 wurde das Gut an den ehemaligen Rittmeister Otto Weiler verkauft. Dieser ließ „Schloß“ Osenau 1895 erbauen. Da die Baustelle auf dem Berg lag, verlegte man zwei Feldbahngleise, auf denen jeweils ein Feldbahnwagen lief, die beiden Wagen waren über eine Umlenkrolle auf dem Berg durch ein Stahlseil miteinander verbunden. Wenn der talseitige Wagen beladen war, spannte der Pferdeknecht Jakob Simon an den bergseitigen (leeren) Wagen ein Pferd und zog ihn herunter, so kam der volle Wagen auf den Berg. Auf diese Weise hat er das gesamte Baumaterial hinaufbefördert. Der Erbauer starb bereits 1904 im Alter von etwas über 50 Jahren. Eine Nichte heiratete Willy Zweiffel und zog mit ihm 1904 im Schloß ein. Im Laufe des ersten Weltkrieges wurde die Ehe geschieden und das Schloß verlassen, man verkaufte es 1918 an den Juden Hochfeld. Bereits zwei Jahre später war der Hamburger Reeder John neuer Eigentümer. 1923 folgte im Besitz das Ehepaar Kunz. 1926 wurde der Jude Max Schürmann neuer Eigentümer. 1936 wurde ihm das Leben unter dem Hakenkreuz zu unsicher, er verkaufte an Herrn Kemner. 1938 folgte ihm der Fabrikant Bangert, der bereits 1939 an den Fabrikanten Gasper weiterverkaufte. Der behielt das Schloß bis 1954, ihm folgte Frau Heti Denk bis 1982, dann Herr Becker bis 1985. Im Jahre 1985 zogen die heutigen Besitzer, das Kaufmanns-Ehepaar Klaus und Ursula Wukasch ein. Das Schloß und die Ökonomie-Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz. Das Schloß ist in Privatbesitz und nicht zu besichtigen, auch das Gelände nicht. Am besten ist Schloß Osenau im Spätherbst und Winter von der L 101 aus zu sehen, wenn die Bäume kein Laub tragen.

Friedenberger Hof

Nächste größere Stadt: Opladen

Anfahrt über die Autobahn: A 3

Autobahnausfahrt: Leverkusen-Opladen, nördlich auf die Bonner Str., am Berliner Platz auf die Düsseldotfer Str., über die Wupper, nächste Straße rechts, hinter dem Finanzamt nochmals rechts, dann links.

Wandervorschlag: Hinunter zur Wupper, am Fluß entlang nach Opladen. In der Villa Römer
ist das Stadtgeschichtliche Dokumentationszentrum und eine historische
Sammlung untergebracht. Hier war früher einmal das Straßenverkehrsamt.
Im Park steht ein großes Brunnenhaus mit Sprossenrad, eine seltene
Konstruktion.

Das „Gut auf dem Berge“ gehörte wahrscheinlich um 1150 einem Ritter Eberhard von Upladhin, von dessen Name „Opladen“ abgeleitet wurde. Um 1225 ließ Erzbischof Engelbert von Berg den Hof befestigen. Ab 1467 bewohnten ihn die Herren von Vreden (daher „Friedenberger Hof‘). Ihnen folgten die Herren von Quad, er wurde vorübergehend zum „Quadenhof“. Das Rittergut erhielt um 1700 seine heutige Form. Hier wurde das „Bergische Ritterrecht“ geschaffen. Im 20. Jahrhundert wurde das Anwesen mehrfach renoviert. Über die heutige Nutzung geben 3 Bronzetafeln Auskunft:
1) Europäische Gemeinschaft historischer Schützen Geschäftsstelle
2) Ritterorden vom hl. Sebastian – Der Kanzler
3) Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften e. V. Köln.

Friedenberger Hof
Gut Ophoven

Gut Ophoven

Nächste größere Stadt: Opladen

Anfahrt über die Autobahn: A 3

Autobahnausfahrt: Leverkusen-Opladen, nördlich auf die Bonner Straße, am Berliner Platz
auf die Rat-Deyks-Straße, links ab Rennbaumstraße, rechts ab Pommernstraße, links ab Talstraße, ca. 100 m rechts.

Wandervorschlag: Die Umgebung von Gut Ophoven erkunden, am Wiembach entlang.

Die Burg ist das älteste Gebäude Leverkusens (abgesehen von kirchlichen Bauwerken). Die Grundmauern dieser ehemaligen Wasserburg „Gut Ophoven“ stammen aus dem 13. Jahrhundert, der Ritter Jakob von Uphoven war Burgherr. Zu Anfang des 15. Jahrhunde1ts wird die Familie von Hall genannt, die wahrscheinlich Ende des 15. Jahrhunderts das heute sichtbare Burggebäude errichten läßt. Anfang des 17. Jahrhunderts erbte Johann Degenhardt den Besitz. Bereits 1692 kaufte Wolfgang Philipp Franz von Velbrück die Burg, er ließ umfangreiche Renovierungen durchführen. Im Jahre 1794 wird Freiherr Theodor von Fürstenberg neuer Besitzer, er war der letzte Eigentümer der selbst hier wohnte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts verfällt die Burg zusehends. Mit Freiherr von Lüninck taucht 1957 der letzte Besitzer auf, bevor die Stadt Leverkusen das Gelände 1975 kauft. Der Förderverein Natur- und Schulbiologiezentrum Leverkusen nutzt seit 1983 das ehemalige Verwalterhaus.

Schloß Auel (Hochzeitsschloß)

Nächste größere Stadt: Overath-Wahlscheid

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Overath, Richtung Lohmar ca. 8 km

Wandervorschlag: Im Gelände um das Schloß.

Schloß Auel wurde 1391 erstmalig unter Peter van me Auel urkundlich als Wasserburg genannt. 1480 besaßen sie die Herren von Meuchen, genannt Auel, und 1600 die Herren von Proff zu Menden. Auf dem füheren Grundriß wurde 1763 unter Peter Josef von Proff die ursprüngliche,
wasserumwelute Schloßanlage neu errichtet und mehrere Male baulich verändert. Im 19. Jahrhundert kam das Schloß in den Besitz des Marquis Philippe de Ja Valette St George.
(Nach einem seiner Urahnen wurde die Hauptstadt von Malta „La Valetta“ genannt.) Berühmt ist das Schloß durch Napoleon, der hier im November 1811 wohnte. Danach waren noch mehrere gekrönte Häupter zu Gast. 1865 schüttete man die Wassergräben zu und riß den  Wirtschaftstrakt und die Stallungen ab. Seit 1951 ist Schloß Auel ein Hotel-Restaurant, seit 1978 exklusive Schloßgaststätte. Die Schloßkapelle wird für Hochzeiten genutzt, deshalb wird Schloß Auel auch das „Hochzeitsschloss“ genannt.

Schloß Auel (Hochzeitsschloß)
Burg Alt-Bernsau (Ruine)

Burg Alt-Bernsau (Ruine)

Nächste größere Stadt: Overath

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Overath, dann nordöstlich

Wandervorschlag: Mit Groß-Bernsau kombinieren.

Im Jahre 1222 wurde der Stammsitz Alt-Bernsau zum erstenmal genannt. Ein Ritter von Bernsau gehörte zu den 27 Adeligen, die Graf Adolf III. von Berg 1218 auf einem Kreuzzug begleiteten. Die Abtei Siegburg nahm die Burg 1348 zum Pfand. Danach sind die Herren von Bellinghausen die Besitzer bis in das 17. Jahrhundert hinein. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war der kurpfälzische Geheimrat von Codone der Eigentümer, er ließ die noch bestehenden Wirtschaftsgebäude errichten. Im Jahre 1780 wird das Gut an die Grafen von Nesselrode-Ehreshoven verkauft. Im 18. Jahrhundert wird ein letztes Mal ausgebaut, danach verfällt die Anlage. Von der Burg Alt-Bernsau ist nur noch ein kümmerlicher Rest vorhanden, daneben der stattliche Bauernhof.

Burg Groß-Bernsau (Ruine)

Nächste größere Stadt: Overath

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Overath, südöstlich direkt an der Autobahnausfalut.

Wandervorschlag: Ganz in der Nähe hat die Firma Metten-Steine ihre Erzeugnisse ausgestellt, auch wenn kein Eigenbedarf vorliegt sollte man die Ausstellung ansehen.

Groß-Bernsau war eine Wasserburg. Auf der Insel soll noch der Rest eines Turmes stehen, dessen Eigentümer war 1540 Goedert von Wylich. Er heiratete Barbara von Bernsau zu Bernsau. Bis 1714 blieb die Burg im Besitz der von Wylichs. Danach kamen die Herren von Schaesberg-Tannheim und von Steinen als Besitzer. Man kann die Insel umwandern, ein Betreten ist meist nicht möglich, da ein Boot erforderlich ist.

Burg Groß-Bernsau (Ruine)
Haus Blegge (Blech)

Haus Blegge (Blech)

Nächste größere Stadt: Paffrath bei Bergisch

Anfahrt über die Autobahn: A 3

Autobahnausfahrt: Köln-Mülheim, nordöstlich über Dünnwald nach Paffrath.

Wandervorschlag: Im Park und zur nahegelegenen Kirche.

Der Name des ehemaligen Rittersitzes Blech (Blegge) stanunt walu·scheinlich von einer freien Wiesenfläche, die im Mittelalter Bleghe (Sprich Bleche) genannt wurde. Erst im 20. Jahrhundert wurde aus Blech Blegge. Um1260 wird ein Ritter Sibodo de Bleghe mehrfach in Urkunden erwähnt. Um 1420 ist Ulrich von Mentzingen Eigentümer von Blech. 1463 kauft der Kölner Domprobst, Pfalzgraf Stephan bei Rhein das Anwesen und schenkt es dem Kölner Domstift, 1485 belehnt es die van der Reven damit. 1658 werden die von Calkum, genannt Lohausen, Besitzer.
1729 folgen ihnen die Herren von Bottlenberg, genannt Kessel. 1752 erwirbt der aus Gronau stammende Kalkfabrikant Johann Jacob Bützler den Rittersitz. Er läßt das Gebäude von Johann Georg Leydl so umbauen, wie es heute noch besteht. 1799 – 1853 gehört Blech Bützlers Enkel Franz Wilhelm de Caluwe. 1835 – 1848 lebt hier dessen Schwiegersohn Vincenz von Zuccalmaglio, genannt Montanus, mit seiner Familie. Er ist bekannt durch seine vielfältigen kulturellen Aktivitäten und Schriften. 1951 wird die rheinische Provinz der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu von Hiltrup Eigentümerin. 1952 Umgestaltung in ein Altenheim der Ordensgemeinschaft.
1979 Verpachtung und Einrichtung einer Klinik für Suchtkranke, die Schloßpark­Klinik DAYTOP, für Alkohol- und Tablettensüchtige.

Ruine Feste Schwarzenberg

Nächste größere Stadt: Plettenberg-Pasel

Anfahrt über die Autobahn: A 45

Autobahnausfahrt: Lüdenscheid-Süd, östlich über Herscheid nach Plettenberg, weiter zur B 236, rechts ab ca. 7 km, Achtung: wir müssen uns rechts halten, das Abbiegen ist aber nur nach links und dann über die Brücke möglich.

Wandervorschlag: Im Ort Pasel parken, Weiterahrt nicht möglich. über die Lennebri.icke bergauf gehen zur Ruine. Auch dem Hinweisschild folgen: „Zum Engelbertstuhl 200 Meter“, von dort sehr schöne Aussicht ins Lennetal.

1301 Beginn des Burgbaus auf dem Schwarzenberg durch den Drosten Rütger von Altena für Graf Eberhard II. von der Mark. Der Besitz wechselte häufig, genannt werden:
1347 – 1391 Engelbert III. von der Mark.; 1391 – 1394 Adolph III. von Cleve, ein Bruder Engelberts.; 1394 – 1397 Graf Dietrich von der Mark.; 1397 Die Burg wird durch den Grafen von Limburg erobert.; 1398 Adolph IV von Cleve, ein Bruder Dietrichs, wird Besitzer.; 1413 erhält sie Gerhard von Cleve, jüngster Bruder Adolph des IV; 1425 Die Burg wird an Ruprecht von Berg verpfändet.; 1444 – 1449 Während der Soester Fehde wird die Burg an den Kölner Erzbischof und weitergehend an Johann von Gehmen verpfändet.; 1461 kam sie wieder an Cleve, an Herzog Johann I. von Cleve und Graf von der Mark.; 1513 Verpfändung der Burg an Heinrich von Plettenberg.; 1614 Durch den Vertrag zu Xanten fällt Burg Schwarzenberg an Brandenburg. gelangte die Burg endgültig in den Besitz der Herren von Plettenberg, die bis 1740 das Drostenamt ausübten.; Nach 1780 wurde die Burg dem Verfall preisgegeben. Davon ist heute nur noch die Ruine Schwarzenberg übrig. Darin gibt es einen Brunnen, der 1981 bis 1985 auf eine Tiefe von 26 Metern freigelegt wurde. 
(Die Daten wurden 1982 zusammengestellt von Rektor i. R. Karl Ahrens)

Ruine Feste Schwarzenberg
Ruine Feste Schwarzenberg
Schloß Grimminghausen

Schloß Grimminghausen

Nächste größere Stadt: Plettenberg-Selscheid

Anfahrt über die Autobahn: A 45

Autobahnausfahrt: Lüdenscheid-Süd, östlich über Herscheid nach Plettenberg, hinter der Stadt links in die Straße über Böddinghausen, Papenkuhle und Selscheid, dann ca.l km nach Grimminghausen.

Das Schloß von ANNO 1671 ist in Privatbesitz und von einem hohen Zaun umgeben, Ansicht nur von der Straße aus möglich. Renoviert wurde es 1800, aber auch noch in neuerer Zeit. Die Grafen von dem Bussche-Kessell werden als Eigentümer genannt.

Gut Brüninghausen

Nächste größere Stadt: Plettenberg-Teindeln

Anfahrt über die Autobahn: A 45

Autobahnausfahrt: Lüdenscheid, östlich über Werdohl in Richtung Plettenberg. Bei Teindeln wird links das Gut sichtbar, außerdem ein Schild „Naturschutzgebiet“.

Wandervorschlag: Hinter dem Gebäude rechts beginnt ein Weg durch das Naturschutzgebiet, er führt durch ein Gebiet, in dem tausende von Märzenbechern stehen, zur Blütezeit (ca. Mitte März) ein eindrucksvolles Naturschauspiel! In einem großen Linksbogen zurück zur Straße.

Schloß Brüninghausen ist ein Rittergut aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, es ist seit 1651 im Familienbesitz der von Wrede, das Turmhaus wurde im Dreißigjährigen Krieg durch Kanonenbeschuß stark beschädigt. 1668 wurde es durch einen breiten Seitenflügel lenneseitig erweitert. Im Kellergeschoß gibt es ein Kreuzgewölbe mit ährenförmig gemauerten Graten.

Gut Brüninghausen
Gut Brüninghausen