BERGISCHE BURGEN
UND SCHLÖSSER

von Frielingsdorf bis Gummersbach

 

Wasserburg Eibach (Ruine)

Nächste größere Stadt: Frielingsdorf

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Engelskirchen, dann nördlich ca. 8 km bis Frielingsdorf, rechts ab an der Kirche vorbei.

Wandervorschlag: Unbedingt die Kirche in Frielingsdorf besuchen,  sie wurde nach Plänen von Dominikus Böhm erbaut, ihr Inneres zeigt eine ungewöhnliche Architektur.
Auf den Berg steigen zur Ruine Neuenburg.

1352 ließ „Engilbrecht, Rugers sun (Sohn) von Eybach“ Burg Eibach erbauen. Im 15. und 16. Jahrhundert folgten die von Neuenhoff, genannt Ley. Möglicherweise ließen die Herren von Neuenhoff oder von Steprath nach dem 30jährigen Krieg die Wasserburg umbauen.
Steffens von der Ley besaß die Burg im 17. Jahrhundert, sein Sohn Karl Johann von der Ley trat die Erbfolge Eibach an, er war vermählt mit einer Tochter Friderichs von Neuhoff, genannt Ley zu Listringhausen.
Nach der Mitte des 18. Jahrhunderts war sie Eigentum der Familie von Seraing. Die Burg ist 1782 ausgebrannt und wurde nicht wieder aufgebaut. 1900 wurde Reichsfreiherr Franz Egon von Fürstenberg zu Gimborn als Eigentümer genannt. Der heutige Besitzer der malerischen Ruine ist der Rheinisch-Bergische Kreis, er ließ vor einigen Jahren die Reste sichern.

Wasserburg Eibach in Frielingshausen
Ruine Neuenberg in Frielingsdorf

Ruine Neuenberg

Nächste größere Stadt: Frielingsdorf

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Engelskirchen, dann nördlich ca. 8 km bis Frielingsdorf, rechts ab an der Kirche vorbei.

Wandervorschlag: Unbedingt die Kirche in Frielingsdorf besuchen, sie wurde nach Plänen von Dominikus Böhm erbaut, ihr Inneres zeigt eine ungewöhnliche Architektur. Von der Straße im Tal dem Wegweiser folgen, auf dem Berg die Ruine umwandern, schöner Ausblick!

Die ältere Geschichte des Neuenbergs ist wenig aufgeklärt, da auch Schloß Burg an der Wupper unter dem gleichen Namen im 12. und 13. Jahrhundert vorkommt. Mit Sicherheit wird die Burg Neuenberg im Jahre 1267 genannt. Die überraschend große Anlage der Burg Neuenberg ist seit dem Jalu·e 1433 als Burg des Herzogs Adolf I. von Jülich­Berg bekannt. Fünf Jahre später ist sie der Sitz Dietrich von Burtscheidts. Seit ca. 1500 Sitz der Amtmänner des Bergischen Amtes Steinbach. 1629 bringt der Reichsgraf Adam von Schwarzenberg die Burg in seinen Besitz. Im Dreißigjährigen Krieg wird die stolze Feste 1640 von den Schweden erobert und verwüstet. Teile der Burg bleiben noch bewohnbar.
1663 ist sie so weit verfallen, daß man beschließt sie abwbrechen. Als Eigentümer der Ruine wird 1900 Reichsfreiherr Franz Egon von Fürstenberg ZLI Gimborn genannt. Sie teilt ihr Schicksal mit verschiedenen ähnlichen Anlagen, sie wird als bequemer Steinbruch benutzt und weitgehend abgetragen.

Schloß Crottorf

Nächste größere Stadt: Friesenhagen

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Reichshof-Eckenhagen, südöstlich Richtung Friesenhagen.

Wandervorschlag: Siehe Wildenburg.

Im 12. Jh. ist die Wasserburg Crottorf bereits von den Herren von Crottorf bewohnt. Im 15. Jh. werden die von Seelbachs genannt. Sie ließen das Anwesen zur Wasserburg umbauen. Durch Heirat der Erbtochter Katharina mit Wilhelm von Hatzfeldt­ Wildenburg kam dieser 1559 in den Besitz der Burg. 16. Jh. Die Hauptburg ist in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gebaut worden. Ende des 16. Jahrhunderts hat die Umfassungsmauer ihre heutige Form erhalten. Das Torgebäude errichtete man 1685 das Baujahr findet man in den Zugankern auf der Vorderfront. Im 18. Jh. erhielten die Rundtürme ihre heutige Gestalt. 1822 heiratete Gräfin Sophie von Hatzfeldt ihren Vetter Graf Edmund, von dem sie 1851 geschieden wurde. Ihr Anwalt war Ferdinand Lassalle; siehe hierzu Schloß Kalkum. Im Jahre 1927 wurde das Anwesen gründlich renoviert. Das Schloß wurde nie zerstört und ist heute noch in Familienbesitz.

Gegen Gebühr dürfen nur die Höfe von Schloß Crottorf betreten werden, die Räume kann man gemeinsam mit Vereinen (z. B. Geschichtsverein) ab und zu teilweise ansehen.

Schloß Crottorf in Friesenhagen
Schloß Crottorf in Friesenhagen
Rote Kapelle in Friesenhagen

Rote Kapelle

Nächste größere Stadt: Friesenhagen

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Reichshof-Eckenhagen, südöstlich nach Friesenhagen.

Wandervorschlag: An der Straße von Friesenhagen nach Wildenburg befindet sich bei der Strahlenbachskapelle ein Parkplatz. Von da aus ca. 10 Minuten Fußweg in Richtung Ziegenschlade, dort befindet sich die „Rote Kapelle“.

Am Lindchen heißt der Platz an der „Roten Kapelle“.
Hier war die Hinrichtungsstätte während der Wildenburger Hexenprozesse (1613 bis 1652). Die „Rote Kapelle“ wurde zu Ehren der heiligen Anna im 17. Jahrhundert erbaut. Inschrift auf der Altar-Decke: Heilige Mutter Anna bitte für uns.

Wildenburg

Nächste größere Stadt: Friesenhagen

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Reichshof-Eckenhagen, südöstlich nach Friesenhagen, Wegweiser nach Wildenburg, die restaurierte Burg liegt über dem Ort (über eine Straße zu erreichen).

Wandervorschlag: Die Hauptwanderstrecke X19 führt durch das Burggelände. Im Gelände um die gut restaurierte Burg (nicht zu besichtigen – Privatbesitz) sind die Ruinen vieler Befestigungen und Gebäude zu finden.

Vor 1239 ließ der Vogt der Abtei Werden, Gerhard von Aremberg, die Wildenburg bauen. Er gelobte 1247 dem Grafen Adolf von Berg Lehnsgefolgschaft. Seine Nachkommen legten sich den Namen der Burg als Sippennamen zu. Die in Crottorf ansässigen HeITen von Hatzfeldt übernahmen 1418 , nach dem Tod des kinderlosen Hermann von Wildenburg, das Anwesen. 1806 wurde sie dem Großherzogtum Berg zugeschlagen und man machte die Burg zum Verwaltungssitz. Bis 1830 war sie noch bewohnt, danach verfiel die Burg zusehends, man machte sie zum Steinbruch, der Bergfried blieb erhalten und beherrscht das Landschaftsbild.
Im Gelände unterhalb des Turms erinnern noch Ruinen an einstige Zeiten.

Wildenburg in Friesenhagen
Burg Rocholz in Gevelsberg von oben
Burg Rocholz in Gevelsberg

Burg Rocholz

Nächste größere Stadt: Gevelsberg

Anfahrt über die Autobahn: A 1

Autobahnausfahrt: Gevelsberg, südlich über Eichholzstr. zur B 7, rechts ab, die nächste Straße rechts ab ist eine Sackgasse, an deren Ende Burg Rocholz liegt.

Wandervorschlag: Auf der anderen Seite der B 7 liegt ein großes Wandergebiet, es zieht sich bis zum ca. 8 km entfernten Freilichtmuseum Mäckingerbachtal (Hagen) hin.

Haus Rocholz ist wahrscheinlich um 1400 entstanden. Die ersten Besitzer sind unbekannt, der Name Rocholz taucht nirgendwo auf.
Das Rittergut erhielt 1696 ein Herrenhaus mit zwei Ecktürmen, ein Obrist von Berchem ließ es erbauen. Die Herren von Maltitz kauften 1740 das Haus und ließen die Vorburg 1760 errichten. Einige Wappen mit Jahreszahlen belegen die Geschichte um Haus Rocholz.
Wappen: VONMALTITZ Anno 1760 (üb. dem grünen Tor) Wappen: Berchem-Dungeln 1693 (über der Durchfahrt) Wappen: Berchem-Dunglen (am He1Tenhaus)

Ehemaliges Vogteihaus

Nächste größere Stadt: Gummersbach

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Gummersbach/Wiehl, nach Gummersbach-Zentrum

Wandervorschlag: Gummersbach erkunden.

Die Burg wird 1700 als Vogteihaus der Herrschaft Gimborn­Neustadt durch den Vogt Johann Hermann Pollmann errichtet, damals außerhalb des eigentlichen Ortes gelegen. Über der Tür das Wappen der Reidemeister-Familie Pollmann, die über drei Jahrhunderte eine Reihe von Vögten stellte. Ein Vogt (von lat. „advocatus“) vertrat die juristische und richterliche Gewalt des Landesherrn.
1335 kommt das Gericht von Lützinghausen in den Kirchort Gummersbach, 1419 Verlegung durch die Grafen von der Mark in ihre 1301 gegründete „niuwe stad“ (Bergneustadt), 1638 unter dem Einfluß der zu Macht gekommenen Gimborner Grafen von Schwarzenberg Rückverlegung nach Gummersbach. Bis in die Mitte des 19. Jh. blieb die Vogtei Sitz des Richters für den mittleren Teil des heutigen Oberbergischen Kreises.
Heute hat ein Arzt seine Praxis darin.

Ehemaliges Vogteihaus
Ehemaliges Vogteihaus

Ehemaliges Vogteihaus

Nächste größere Stadt: Gummersbach-Lützinghausen

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Gummersbach/Wiehl, nördlich ca. 3 km über B 256, dann links ab ca. 9 km nach Lützinghausen.

Wandervorschlag: Zum Aussichtsturm bei Herreshagen.

Bereits im Jahre 1577 wird der Besitzer des „Halfenhofes“ Lützinghausen, Adolf von Moellenbeck in einer Steuermatrikel genannt. Seit 1469 sind die Moellenbecks Vögte zu Neustadt und werden in vier Generationen bis 1567 als Vögte genannt. Das heutige Haus Lützinghausen ließen 17 33 Caspar Theodor von Omphal und seine Frau Anna Klara von Neuhof als zweigeschossigen Bruchsteinbau erbauen, der noch im gleichen Jahrhundert an einen Herrn König verkauft wurde. Als spätere Eigentümer werden Herr Merten und Herr Schwager genannt.