BERGISCHE BURGEN
UND SCHLÖSSER

von Baumberg bis Burscheid

 

Haus Bürgel

Nächste größere Stadt: Baumberg (Monheim)

Anfahrt über die Autobahn: A 59

Autobahnausfahrt: Langenfeld-Richrath, westlich nach Baumberg, nördlich Richtung Urdenbach.

Wandervorschlag: Rund um Haus Bürgel.
Es gibt allerlei zum Teil seltene Blumen und Vögel. Am Rhein entlang nach Urdenbach, vom „Ausleger“ Fähre nach Zons.

Haus Bürgel wurde erstmals 1019 als „castrum in Burgela“ urkundlich erwähnt, seit dieser Zeit gab es die Herren von Bürgel. 1731 wurde es als Rest des spätrömischen Kastells Burungum aus dem 4. Jahrhundert erkannt. Einige Mauerreste aus römischer Zeit und aus dem Mittelalter sind erhalten geblieben. Das heutige Herrenhaus wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Der schräggestellte Viereckturm am Herrenhaus ist der letzte Rest der mittelalterlichen Schloßanlage.
Interessant ist, daß Haus Bürgel früher quf der linken Rheinseite lag, vor ca. 600 Jahren grub sich der Rhein ein neues Bett, seitdem steht Haus Bürgel auf der rechten Rheinseite, der frühere Verlauf des Flußbettes ist heute noch an den Dammresten östlich von Haus Bürgel zu erkennen.

Haus Bürgel in Baumberg
Neues Schloß in Bergisch Gladbach
Stuckdekoration aus dem Innenraum des Neuen Schloß

Neues Schloß

Nächste größere Stadt: Bergisch Gladbach

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Bensberg oder Moitzfeld

Wandervorschlag: ein Bummel rings um Rathaus und Burg, ein Besuch des interessanten Museums direkt neben der Burg. Das neue Schloß (leider nur von außen) betrachten.  

Der Kurfürst Johann Wilhelm, volkstümlich Jan Wellern genannt, ließ das Schloß ab 1703 errichten. Architekt war Graf Matteo d’ Alberti. Es sollte als Jagdschloß genutzt werden, als der Kurfürst 1716 starb, war es nur teilweise fertig. Die Mittelachse des Bauwerks ist zum Kölner Dom gerichtet. Ursprünglich war die Fassade weiß geschlämmt, im Laufe der Zeit witterte die Farbe ab und der Backstein kam durch, in den 80er Jahren wurde das Schloß außen komplett hellgrau gestrichen.

Das Schloß war vielen Veränderungen innen und außen ausgesetzt. Von seiner prächtigen Innenausstattung blieben nur einige Stuckdekorationen im ehemaligen offenen Arkadengang des Südflügels und im Schlafzimmer sowie die besonders aufwendig  gestaltete Kuppel im südlichen Treppenhaus mit dem Gemälde „Der Sturz der Giganten“. Die berühmten Bilder und Seidentapeten
hängen heute in bayerischen Museen und in Schloß Brühl. 

Haus Lerbach (Schloß)

Nächste größere Stadt: Bergisch Gladbach

Anfahrt über die Autobahn: A 1

Autobahnausfahrt: Burscheid, B51
Richtung Köln, Altenberg, Richtung Odenthal, nach der Kirche links ab.
An der St. Josephs-Kirche in Bergisch Gladbach weist ein Schild nach links in den Lerbacher Weg, nach ca. 1 km Wanderparkplatz.

Wandervorschlag: In den Anlagen von Haus Lerbach. Rund um den Bensberger See (Saaler Mühle).

Haus Lerbach in Bergisch Gladbach
Rathaus Bensberg und alte Burg in Bergisch Gladbach

Rathaus Bensberg und alte Burg

Nächste größere Stadt: Bergisch Gladbach

Anfahrt über die Autobahn: A 4

Autobahnausfahrt: Bensberg oder Moitzfeld

Wandervorschlag: ein Bummel rings um Rathaus und Burg, ein Besuch des interessanten Museums direkt neben der Burg. Das neue Schloß (leider nur von außen) betrachten.   

Bereits 1103 wird die Burg zum ersten Mal erwähnt, danach wechselvolle Geschichte mit teilweiser Zerstörung und immer wieder neuen Um- und Anbauten. Im 19. Jahrhundert wird die Burganlage als Kloster hergerichtet, danach Nutzung der Burg als Hospital. Auf Beschluß des Rates der ehemals selbständigen Stadt Bensberg werden 1962 die mittelalterlichen Teile der Burganlage in den
Rathausneubau nach Plänen des Architekten Gottfried Böhm integriert. Fertigstellung des Neubaus 1967–71, der unter Einbeziehung des fünffeckigen Bergfrieds und der staufischen Palasfassade dem Grundriß der mittelalterlichen Burg folgt. Die bizarre Architektur wird im Volksmund immer noch „Affenfelsen“ genannt.  

Burgruine Blankenberg

Nächste größere Stadt: Blankenberg (Hennef)

Anfahrt über die Autobahn: A 560

Autobahnausfahrt: Hennef-Ost, östlich nach

Wandervorschlag: Ein Privatweg führt zur Burganlage, dem ehemaligen Sitz der Grafen von Sayn, geöffnet im Sommer von 10.00 bis 18.00 Uhr, im Winter (November bis April) geschlossen. Nach der Burgruinen-Besichtigung ein umfassender Rundgang durch Blankenberg mit sehr schönen Fachwerkhäusern und Heimatmuseum im Katharinentorturm. Der Erwerb der Broschüre „Rheinische Kunststätten Heft 98“ – Stadt Blankenberg sei empfohlen. Blankenberg liegt hart an der Grenze zum Bergischen Land und sollte auf jeden Fall besucht werden wenn.man im Siegtal ist!

Burgruine Blankenberg in Blankenberg
Graventurm und Katharinentorturm in Blankenberg

Graventurm und Katharinentorturm

Nächste größere Stadt: Blankenberg (Hennef)

Anfahrt über die Autobahn: A 560

Autobahnausfahrt: Hennef-Ost, östlich

Wandervorschlag: Das Städtchen erkunden, im Graben hinter der Kirche, außerhalb der Stadtmauer und an einigen Häusern Weinreben, die im Herbst eine Menge Weintrauben tragen. Museum im Katharinentorturm und die katholische Pfarrkirche St. Katharina besuchen. 

Auf einem Bergrücken, der in einen Sporn ausläuft, wurde um 1180 die Burg und im Anfang des 13. Jahrhunderts der Ort Blankenberg gebaut. Zusammen bildeten sie die Grafschaft Sayn. Der Graventurm (Grabenturm) ist ein ehemaliger Torturm der Altstadt, die frühere Tordurchfahrt ist heute zugemauert. Ein weiterer Torturm ist der Katharinentorturm, wohl der schönste Turm von Blankenberg, er beherbergt heute das Heimatmuseum. Bereits um 1400 erhielt er seine endgültige Gestalt. Beide Türme gehörten zur Befestigung der Stadt Blankenberg. Teile der Stadtmauer und des Grabens sind noch erhalten. Blankenberg nennt sich immer noch kleinste Stadt Deutschlands, trotzdem es seit längerer Zeit Stadtteil der Stadt Hennef ist.

Deutschordens-Kommende Ramersdorf

Nächste größere Stadt: Bonn-Beuel

Anfahrt über die Autobahn: A 59

Autobahnausfahrt: Bonn-Beuel-Süd, östlich Landgrabenweg, unter der Autobahnbrücke durch, Oberkasseler Str., rechts.

Wandervorschlag: Die Gebäude liegen unmittelbar an der Autobahn
(rechtsrheinisch) und sind etwas umständlich zu erreichen. Fast jeder Autobahnbenutzer in diesem Bereich hat die Spitzen der Schloßti.irme schon gesehen, aber kaum jemand weiß wie das Schloß heißt.

Um 1220 von Graf Heimich III. von Sayn gestiftet, war die Kommende viele Jahrhunderte eine Besitzung des Deutschen Ritterordens. Die Kommende bestand nach alten Abbildungen neben der Kirche aus einem großen rechteckigen Hauptbau mit Treppenturm, dem sich kleinere Nebengebäude anschlossen. Zur Zeit des Hochmeisters und Kurfürsten Clemens August entstand unter Verwendung der mittelalterlichen Anlage das heutige Hauptgebäude in seinen wesentlichen Teilen. Die napoleonische Säkularisation bedeutete 1802 das Ende der Ordensherrschaft in Ramersdorf. Das Herzogtum Berg verkaufte das Haus an die Fürsten Salm-Reifferscheid-Dyck. Sie ließen nach einem großen Brand 1842 anstelle der mittelalterlichen Baulichkeiten eine neugotische Schloßanlage erbauen. Ihnen folgten als Besitzer die Barone von Francq und von Oppenheim, die in der zweiten Hälfte des IQ. Jahrhunderts das Haus innen und außen im historisierenden Geschmack der damaligen Zeit umgestalten ließen. Insbesondere die vom heutigen Eigentümer in Zusammenarbeit mit dem Denkmalsamt wieder freigelegten farbigen Deckenfassungen und Wandvertäfelungen sind in ihrer vollständigen Erhaltung ein eindrucksvolles Beispiel der künstlerischen Raumgestaltung dieser Zeit. Die eindrucksvolle Anlage, in der Nähe des Regierungsviertels gelegen, dient heute als Schloßhotel und ist, außer für Gäste, nur nach Vereinbarung öffentlich zugänglich. 1967/68 im Zuge des Autobahnbaues vom Abriß bedroht, konnte das Gebäude dank der Initiative des Heimatvereins Beuel erhalten werden.

Deutschordens-Kommende Ramersdorf bei Bonn-Beuel
Schloß Birlinghoven in Bonn Hangelar
Foto des Schloß Birlinghoven von Innen

Schloß Birlinghoven

Nächste größere Stadt: Bonn-Hangelar

Anfahrt über die Autobahn: A 3/A 560

Autobahnausfahrt: Niederpleis, südwestlich über die Hauptstr. bis links zur Pleistalstr., Schloßstr., rechts ab An den Weiden, rechts ab Konrad-Adenauer-Str., 800 m rechts.

Wandervorschlag: Rund um das Schloß, vom Parkplatz aus links am Zaun entlang. Von der Rückseite her sehr schöner Blick durch den Zaun auf das Schloß. Durch den Birlinghofer Wald.
Im Schloßgelände stehen die Gebäude der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung, der Werkschutz läßt das Betreten des Geländes nicht zu. Bei der Umwanderung sind nur wenige Stellen vorhanden, die einen Blick auf das Schloß zulassen. 

Das neue Schloß Birlinghoven wurde in den Jahren 1900 bis 1902 nach Art eines englischen Landsitzes errichtet. Theodor Damian Rautenstrauch ließ es eigens für eine Kunstsammlung errichten, das Schloß wurde reich mit alten Kunstwerken ausgestattet. Die zum Bau benötigten roten Backsteine wurden aus England beschafft. Theodor starb sehr früh, sein Bruder erbte das Anwesen. Im Jahr 1917 wurde das Schloß von Dr. Louis Hagen erworben und um eine 1920 geweihte Kapelle erweitert. 1932 ging das Schloß an seine Tochter Elisabeth über, die mit Clemens Freiherrn von Wrede verheiratet war.
Im Jahr 1953 kaufte die Kurbetriebs-Gesellschaft in Boppard das Anwesen in der Absicht, hier ein Sanatorium einzurichten. 1959 war die Shell AG der nächste Eigentümer, sie ließ auf dem Gelände drei große Neubauten errichten. 1967 kaufte die Bundesrepublik Deutschland Schloß und Grundstück. 1968 nahm die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung mbH, Bonn, hier ihre Tätigkeit auf.

Schloß Birlinghoven
(das Wasserschloß)

Nächste größere Stadt: Bonn-Hangelar

Anfahrt über die Autobahn: A 3/A 560

Autobahnausfahrt: Niederpleis, südwestlich
über die Hauptstr. bis links zur Pleistalstr., in Birlinghoven rechts Schloßstr., das Schlößchen liegt sofort rechts.

Wandervorschlag: Birlinghofer Wald.
Im Ort Birlinghoven gibt es mehrere sehr schöne Fachwerkhäuser.

Im Mittelalter war der Sitz Birlinghoven eine im Lauterbachtal vor der Mündung des Pleisbaches gelegene zweiteilige Wasserburg. Urkunden über die Burg gibt es seit etwa 1400. Spätestens seit dem Ende des 14. Jahrhunderts ist sie im Besitz der von Royde zu Haus Rott, am Ende des 15. Jahrhunderts folgten die von Merkelsbach zu Allner, im Jahre 1560 kam Birlinghoven an die Merode und durch Heirat an die von Gymnich zu Vlatten. Anfang des 18. Jahrhunderts sind die von Martial zu Veynau Besitzer. Anfang des 19. Jahrhunderts heiratet der Landrat Scheven ein. Ihm folgt sein Schwiegersohn Appellationsgerichtsrat Klostermann, dessen Erben verkaufen die Wasserburg im
19. Jahrhundert an Herrn Theo von Rautenstrauch aus Köln. Dieser ließ kurz nach 1900 anstelle des auf einer Insel stehenden Herrenhauses ein Wohnhaus errichten. Einer der beiden nachmittelalterlichen Flügelbauten der Vorburg wurde im 19. Jahrhundert erweitert. Heute ist das Schlößchen innen vollkommen modernisiert, es befindet sich nun „DAS WERBETEAM – Werbeagentur GmbH“ darin. Eine Innenbesichtigung ist nicht möglich.

Schloß Birlinghoven (das Wasserschloß) in Bonn-Hangelar
Haus Linnep in Breitscheid

Haus Linnep

Nächste größere Stadt: Breitscheid

Anfahrt über die Autobahn: A 3

Autobahnausfahrt: bis Autobahnkreuz Breitseheid, Abfahrt im Kreuz, auf die Beschilderung achten! Ungefähr gegenüber dem früheren Minidomm führt eine schmale Straße nach Haus Linnep.

Wandervorschlag: Das frühere Minidomm erkunden.

Der Hof Linnep wurde 1050 zum erstenmal urkundlich erwähnt. Bis 1462 blieben die Herren von Lynepe Eigentümer des Rittersitzes. Danach heiratete die Erbtochter Eva von Linnep Graf Friedrich von Neuenahr, das Haus Linnep blieb im Besitz dieses Geschlechtes, bis der letzte Graf von Neuenahr, Adolf, es 1584 an den Freiherrn Christoff von Isselstein verpfändete. 1643 kauften Moritz und Vincent von lsselstein die Burg, die sie bereits seit 1618 innehatten. Es folgten mehrere Besitzer. Um 1769 war die Burg verfallen und wurde als Schloß neu gebaut. Ein letzter Rest der alten Anlage ist der runde Turm mit dem Spitzdach. 1855 erwerben die Reichsgrafen von Spee das Schloß, das ihnen heute noch gehört. (Siehe auch Schloß Heltorf). In einem Teil des Schlosses ist heute das Kreisarchiv Mettmann untergebracht. Die Bruchsteinmauern der Vorburg entstanden im 18.und 19.Jahrhundert.
Vor dem Eingang zum Schloß steht eine Waldkirche, deren erster Vorgängerbau 1682 als Schloßkapelle eingeweiht wurde.

Burg Grünscheid

Nächste größere Stadt: Burscheid

Anfahrt über die Autobahn: A 1

Autobahnausfahrt: Burscheid
Von der Autobahnausfahrt rechts ab über die Hauptstraße durch Burscheid fahren, im Ortsteil Nagelsbaum rechts ab, K 9- Freienhalle, noch vor dem Murbach steht links Burg Grünseheid.

Wandervorschlag: Durchs Murbachtal abwärts zur Diepental-Talsperre mit Restaurant, gute Wanderer können dem Bach weiter folgen bis Leichlingen, dabei lädt das Restaurant Wietschemühle zum Besuch ein.

Die „Burg“ Grünscheid ist von ihrem Äußeren her eher ein stattliches Fachwerkhaus als eine Burg. Es entstand wahrscheinlich um die Mitte bis Ende des 17. Jahrhunderts,
nachdem die Burg verfallen war – es wird das „Hohe Haus“ genannt.
Im 12. Jh. wird der Rittersitz erstmals erwähnt. Als Besitzer werden die Herren von Grünseheid genannt.
Anfang des 16. Jahrhunderts stirbt das Geschlecht der von Grünscheids aus. Das „Hohe Haus“ kam schon Mitte des 18. Jahrhunderts in bäuerliche Hände, als der letzte adelige Besitzer, Johann Friedrich von Driesch, nach Amerika auswanderte.

Burg Grünscheid in Burscheid
Haus Landscheid in Burscheid

Haus Landscheid

Nächste größere Stadt: Burscheid

Anfahrt über die Autobahn: A 1

Autobahnausfahrt: Burscheid
Von der Autobahnausfalut zur B 51 fahren, in Richtung Köln 2 Kilometer der B 51 folgen, dort weist rechts ein Schild nach Haus Landseheid. Parkplatz direkt am Haus.

Wandervorschlag: Haus Landseheid liegt an einem schönen Wanderweg, der verschiedene Kombinationsmöglichkeiten bietet. Die in der Nähe gelegene Eifgenburg (Erdwälle) erkunden.

Ein altes Adelsgut, das 1371 einem Ritter Heinrich von Nesselrode gehörte, stand früher nahe der heutigen B 51. Von 1718 bis 1725 ließ Bertram von Hall als Ersatz dafür das heutige Haus Landseheid errichten. Wegen drückender Schulden mußten die von Halls bereits 1773 das Haus aufgeben. Mehrere bürgerliche Besitzer folgten, die das Anwesen zum Teil durch häßliche Umbauten und Mauern verschandelten.
Um 1975 wurde in Haus Landseheid ein exklusives Restaurant eingerichtet, daß sich nach anfänglich gutem Start auf die Dauer nicht halten konnte. 1982 wurde Haus Landseheid in die Denkmalliste der Stadt Burscheid eingetragen. Für einige Ja1u·e (um 1985) wird das Baudenkmal als Bildungsstätte zur Fort- und Weiterbildung von Jugendlichen und Erwachsenen genutzt. Heute befindet sich nach Renovierung darin ein Tagungshotel und Restaurant (Silence-Hotel).
Daneben das Institut für angewandte Kreativität (Managerschulung).